Obst und Gemüse wird von Natur aus von Bakterien besiedelt, die wir beim Essen aufnehmen. In einer Studie haben Forschende der Technischen Universität Graz erstmals nachgewiesen, dass sich diese pflanzlichen Mikroorganismen im menschlichen Darm ansiedeln und zu einer höheren Vielfalt des Mikrobioms beitragen.
Der Darm ist Lebensraum für eine sehr große Anzahl an Mikroorganismen, deren Vielfalt einschließlich ihrer Gene und Stoffwechselprodukte (= Darmmikrobiom) maßgeblich zur menschlichen Gesundheit beiträgt. Bei der Geburt wird ein wichtiger Teil des mütterlichen Mikrobioms auf das Baby übertragen und auch das Stillen trägt zur Diversität bei. Es war bislang aber noch nicht bekannt, wie sich Bakterien aus verzehrtem Obst und Gemüse auf das Darmmikrobiom auswirken. Sie befinden sich etwa im Fruchtfleisch, an den Kernen oder auf der Schale - auch bei gewaschenem Obst und Gemüse.
Je höher der Verzehr von frischem Obst und Gemüse und je vielfältiger die Sorten, desto höher war die Menge an pflanzenassoziierten Mikroorganismen im Darm. Die aufgenommenen Mikroorganismen verfügen vermutlich über probiotische und gesundheitsfördernde Eigenschaften, da sie Gene für die Bildung verschiedener Vitamine wie Vitamin K und B-Vitamine sowie kurzkettige Fettsäuren aufweisen. „Der Nachweis, dass Mikroorganismen von Früchten und Gemüse den menschlichen Darm besiedeln können, ist nun erstmalig gelungen“, erklärt Wisnu Adi Wicaksono vom Institut für Umweltbiotechnologie der TU Graz. „Damit liegt die Vermutung nahe, dass der Verzehr von Obst und Gemüse einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems in den ersten drei Lebensjahren hat, da sich in dieser Zeit das Darmmikrobiom entwickelt.“ (BZfE)
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